PSA-Screening halbiert prostatakrebsbedingte Sterblichkeit

11.10.2010

Die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) verbessert unbestritten die Früherkennung eines Prostatakrebses. Kontrovers wird jedoch diskutiert, wie viele dieser so entdeckten Karzinome behandlungsbedürftig sind und  ob dadurch insgesamt die Prostatakrebssterblichkeit sinkt. Insbesondere die methodisch viel kritisierte amerikanische PLCO-Studie hat hierbei zu einer allgemeinen Verunsicherung beigetragen.

Eine schwedische Studie* liefert nun neue Daten: In der Studie wurden 20.000  zwischen 1930 und 1940  in Göteborg geborene  Männer entweder in eine Screening-Gruppe mit PSA Untersuchung – oder eine Kontrollgruppe ohne PSA Untersuchung randomisiert.

Hierbei zeigte sich  in der Gruppe mit PSA-Screening im Zeitraum dieser 14 Jahre eine relative Abnahme des Sterberisikos durch Prostatakrebs um 44% im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Um einen Tod durch Prostatakrebs zu vermeiden, mussten 293 Männer zur PSA-Früherkennung eingeladen werden und 12 Patienten behandelt werden (number needed to treat).

Diese signifikante Senkung der Mortalitätsrate  ist nach unserer Meinung insbesondere für jüngere Männer zw. 45- und 65 Jahren wichtig, die aufgrund Ihres Alters eine besonders hohes Risiko haben, an einem zu spät entdeckten Prostatakrebs zu sterben.

*Hugosson J et al:  Lancet Oncol. 2010 Aug; 11(8): 725-732


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